Wühl im Dreck!

Stefanie Heinzmanns

Diggin in the Dirt

Das kommt davon, wenn man Musik nur auf Tanzaspekte zuhört und dann erstmal wegen der tollen Kombination aus Stimme und Rhytmus das als ein Lieblingslied klassifiziert. Toll ist auch noch, wenn man es bei näherem Hinhören als inhaltlich großartig einstufen kann. Auf der Suche nach Seele auch mal im Dreck zu wühlen – die Kernaussage des Liedes?

[su_spoiler title=“Stefanie Heinzmann – Diggin in the Dirt (Acoustic)“ style=“simple“][su_youtube url=“https://youtu.be/o3wAzytlgsg“]https://youtu.be/o3wAzytlgsg[/su_youtube][/su_spoiler]

Lässt man mal den Refrain raus, verstehe ich den Song eher als „Steh auf! Das Leben geht weiter!“ Mit Refrain sehe ich das eher als ein Beziehungskrisen-Bewältigungslied. So als Aufforderung den Partner noch einmal genauer anzuschauen – es ist doch im Grunde gar nicht so schlimm.

Allein schon mit dem ersten Teil der ersten Strophe singt Stefanie Heinzmann in beeindruckender Weise, dass es absolut unwichtig ist wie groß die Anstrengung ist sondern es im Prinzip auf die atemraubenden Augenblicke im Leben ankommt. Mit dem zweiten Teil der ersten Strophe kommt der stärkste Teil des Lieds, den ich in meine persönliche Mottoliste aufgenommen habe: Es ist völlig egal wie oft du geweint hast, solange du Gründe zum Lächeln findest ist alles ok! In den Strophen geht es sinngemäß ähnlich weiter.

Der Refrain war für mich als solcher zu hören aber inhaltlich nicht sofort zu verstehen. Die deutsche Übersetzung des Textes half mir da weiter. Während sie in den Strophen klar verständlich motivieren möchte, sehe ich den Refrain eher als bildlichen Vergleich an. Es fängt ja damit schon an, dass man im Dreck graben bzw. wühlen muss um Gold zu finden. Im übertragenen Sinne verstehe ich das als eine Suche nach tollen, liebenswerten Eigenschaften des Partners.

Nach dem Refrain singt sie in der zweiten Strophe den Kopf oben zu halten, egal wie tief man im Dreck steckt. Heißt das also dann, dass man bei der Suche nicht traurig werden sollte?

Die sympathische junge Schweizerin Stefanie Heinzmann hat mit dieser Single das Erscheinen ihres neues gleichnamigen Albums im Jahre 2012 eingeläutet. Quasi vier Jahre nach ihrem Erscheinen ihres, von Stefan Raab großflächig vorgestelltes, Erfolgsalbum Masterplan mit dem Hit „My Man Is A Mean Man“. Man hört, dass sie sich musikalisch sprunghaft weiterentwickelt hat ohne ihre Soul-/Popwurzeln zu verlassen. Mit dem „In the End“ aus ihrem neuesten Album „Chance of Rain“ hat sie es auch dann in den radiotauglichen Mainstream geschafft und ich hoffe, dass sie auch in Zukunft als gute, moderne Soul-Pop-Alternative zum 90er-Remake-DavidGuetta-4Chords-Elektro im Radio bleibt.

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