sympathisch, süße Zauberei in 3D

Anders als in Dr. Strange hat sich beim Ansehen von „Fantastic Beasts and where to find them“ das 3D Gucken tatsächlich gelohnt. Die Effekte waren großartig und anders als in vielen anderen Filmen war der Plot des Films überhaupt nicht über die Trailer bekannt. Fantastisch waren auch die äußerst sympathischen Schauspieler, wovon ich gerne in dieser Konstellation mehr sehen möchte. Rowlings neueste Buchverfilmung hat mich wirklich positiv überrascht. Dabei gab es das Buch so gesehen gar nicht. Das Drehbuch stammte aber trotzdem aus ihrer Feder und das merkt man den Film an. Da ich den Film in OV gesehen habe, bitte ich um Verzeihung wenn meine Begriffe nicht 100%ig der deutschen Übersetzung entsprechen.

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Zum Inhalt:

Der Protagonist Newt Scamander ist ein reisender Zauberer mit magischen Tierwesen im verzauberten Koffer, der einen Zwischenstop in New York macht. Er sieht sich zwischen den Fronten des Amerikanischen Magier Kongresses und einer Bedrohung unsichtbaren Macht stehen, die in der Muggelwelt immer größere Kreise zieht. Zu allem Überfluss büchsen auch noch einige seiner Kreaturen aus und er macht sich mit dem Muggel Jacob Kowalski auf die Suche nach eben diesen. Der Magier Kongress macht indes Scamanders entflohene Kreaturen für die Zerstörungen in der Muggelwelt verantwortlich. Tina Goldstein, eine von Investigativteam suspendierte Magierin, erschwert ihn anfangs die Suche, wird aber im Laufe des Films zusammen mit ihrer Schwester Queenie zu Verbündeten des ungleichen Teams.

Meine Meinung: (Achtung Spoiler!)

Der finale Showdown des Films ist eher unspektakulär und fast vorhersehbar. Antagonist ist anfangs selbst nicht richtig klar und die Motive kennt man nur bedingt. Er ist auch nicht häufig zu sehen aber präsent und seine Rolle wird allerdings im Laufe des Films nicht bedrohlicher. Erst im finalen Showdown bekommt man die volle Packung Bösewicht serviert, womit sich dann alle der „guten Seite“ beschäftigen müssen. Sowohl der Protagonist als auch die Nebenfigur des Jacob Kowalski werden sehr sympathisch vorgestellt und bekommen durch die witzigen, manchmal mitreissenden Dialoge sehr viel Tiefe. Die Nebenfigur Tina Goldstein bekommt im Laufe des Films eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte, aber bleibt im Großen und Ganzen leider unter ihrem Potential. Ihre Schwester Queenie dagegen ist nur ein optisches Highlight ohne Hintergrund, trägt aber zur schärfen Profilierung der anderen Charaktere bei. Eine weitere erwähnenswerte Nebenfigur ist der Auror Percival Graves, der bei der Klärung der Zerstörung in der Muggelwelt die Jagd auf Scamander macht und oft genug ein ernst zu nehmendes Hindernis für ihn darstellt.

Die Optik:

Wie anfangs schon erwähnt lohnt sich hier das Sehen in 3D. Die vielen fantastisch aussehenden Kreaturen wirken auf dem ersten Blick wirklich furchteinflößend, weil sie sehr realitätsnah und nachvollziehbar in die Welt gesetzt wurden. Die Effekte in den Actionszenen sind absolut richtig gesetzt und wirken an keiner Stelle aufgesetzt oder so inszeniert, dass man glaubt, sie seien nur für den 3D-Effekt im Film vorhanden. Dabei wird jede Kreatur, egal ob groß oder klein klasse in Szene gesetzt und erinnern mit ihren Bewegungen an echt vorhandenen Tieren.

Da ich nur den ersten Harry Potter Film im Kopf habe und diesen leider nur noch vage in Erinnerung habe, kann ich keinen Vergleich zu bisherigen Buchverfilmungen von J. K. Rowling machen.

Die getarnte Existenz der Zaubererwelt in der amerikanischen Muggelwelt, mit ihrer scheinbar nicht begrenzten Größe, hat mich im Film schon wirklich beeindruckt. Sie versetzten mich zeitweise in die Zeit zurück als ich die Harry Potter Bücher verschlang und meine Fantasie in wilde Richtungen ausbrach und ich dann vom ersten Film sehr positiv überrascht war.

Dieser Film ist in vielerlei Hinsicht optisch ein Hingucker. Neben der tollen Atmosphäre des Nachkriegs-Amerikas im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, den titelgebenden, fantastisch animierten Kreaturen und der beeindruckenden 3D-Effekten schafft der Film mit einer glaubwürdigen Darstellung des Protagonisten und vieler Nebendarstellern eine gute Symbiose zwischen Geschichte und Effekten. In vielen Szenen wirkt die Optik unterstützend zur Handlung und vor allem magisch. Einfach mal fesseln lassen.

Nachtrag zum Trailer – Im Kino sehen die Effekte deutlich beeindruckender aus.

Figuren des Films:

Ehrlich gesagt, hatte ich noch nie von den Hauptdarsteller Eddie Redmayne gehört. Als Newt Scamander kommt er absolut sympathisch und überzeugend rüber. In manchen Szenen wirkt er sogar magisch und daher finde ich die Besetzung der Rolle mit dem Briten in einem weitgehend amerikanischen Cast sehr passend. Er mimt den schüchternen aber positiv eingestellten, fürsorglichen Scamander hervorragend und sorgt vor allem mit den Interaktionen mit den Kreaturen für die meisten Lachern. In brenzligen Situationen bleibt er, obwohl er da alles andere als schüchtern ist, dennoch glaubwürdig.

Die wichtigste Nebenfigur Jacob Kowalski wird von Dan Fogler gespielt und ist eher der lustige, ahnungslose Nicht-Magier (im britischen Muggel, im Amerikansichen auch No-Maj genannt) der per Zufall in die Probleme von Scamander mit hineingezogen wird. Durch seine fragende Anwesenheit bekommt man auch als Nicht-Harry-Potter Leser einen sehr guten Überblick über die Welt der magischen Wesen. Mit ihm werden auch die wesentlichen Unterschiede zwischen Muggel und Magier auf unterhaltsame Weise erklärt.

Colin Farrell, den ich als einzigen aus dem Cast kannte, bleibt in diesem Film weit unter seinen Möglichkeiten. Als Percival Graves Chef-Auror des amerikanischen Kongresses beweist er in einigen wenigen Szenen, dass er durchaus ein mächtiger Magier ist, nimmt aber mehr die Rolle des anwesenden, aktiven Beobachters ein.

Die Goldstein-Schwestern, gespielt von Katherine Waterstone und Alison Sudol, sind wirklich sympathisch und sorgten bei mir für den „boah ist das süß“-Moment. Queenie Goldstein spielt eine größere Rolle als der eigentliche Antagonist, wird aufgrund der wenigen Screentime nur wenig vorgestellt. Unwichtig ist sie aber trotzdem nicht und trägt erheblich zum Charme des Teams bei. Tina Goldsteins Hintergründe und Zusammenhänge mit den Antagonisten werden kurz aber prägnant beleuchtet und man erfährt, warum und wie sie in die missliche Lage der Suspendierung gekommen ist.

Während Kowalski als Sidekick und eigentlicher Sympathieträger eine Charakterentwicklung erfährt, ist der Protagonist am Ende auf dem gleichen Level wie zu Beginn des Films. Man bekommt nur wenig davon mit woher die Kreaturen stammen und wie Scamander das Wissen sich überhaupt aneignen konnte.

Fazit

Wieder ein CGI-Fest, welcher ich mir bei DVD-Release wieder ins Regal stellen werde. Obwohl ich denke, dass ähnlich wie damals bei I-Robot mit Will Smith die Effekte im Laufe der Zeit erheblich ihren Reiz verlieren werden, ist die Geschichte rund um Newt Scamander zusammen mit der hoch sympathischen Besetzung ein Nochmal-Ansehen auf diversen Filmabenden wert. Sie ist toll und spannend erzählt, hat immer wieder Höhepunkte und hinterlässt wenige, subtile Cliffhanger. Leider ist das Finale im Vergleich zum restlichen Film etwas enttäuschend. Aber immerhin ein Happy End.

Bitte mehr davon!

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