Ab aufs Segelschiff und entdeckt neue Inseln

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Disneys neuestes Weihnachtsmärchen entführt uns dieses Jahr in die tropischen Gefilden der pazifischen Inseln. Seit Rapunzel neu verföhnt kann ich es kaum erwarten ins Kino zu gehen, wenn ich weiß, dass Disney wieder einen neuen Animationsfilm veröffentlicht. Die Thematik, meine persönlichen Vorlieben zu Wasser und Singen und die Tatsache, ein Disney-Fanboy seit „Die Schöne und das Biest“ zu sein, geben mir jederzeit einen Grund in ein solchen Kinder-/Familienfilm zu gehen.

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Zum Inhalt:

Vaiana, die Tochter des Dorf-Chiefs, hatte schon als kleines Kind ein besonderes Verhältnis zum Ozean. Eine dunkle Gefahr bedroht die idyllische Heimatinsel des Dorfes und es wird immer schwieriger Nahrung in Form von Fischen und Kokosnüssen zu finden. Aber die Dorfbewohner, allen voran der Dorf Chief, wollen nicht über die heimatlichen Riffgrenzen hinaus nach Fischen suchen. Vaiana erfährt von ihrer Großmutter, dass der Halbgott Maui der Göttin Tefiti ihr Herz stahl und sich dadurch die Dunkelheit immer mehr über die Welt verbreitet. Im Kampf mit Teka verliert Maui das Herz im Meer. Als Kind vertraute der Ozean ihr schon das Herz der Göttin in Form eines pulsierenden Steins an, damit sie Maui findet und er diesen der Göttin zurückgibt. Außerdem erfährt sie, dass sie einem Volk niedergelassener Seefahrer angehört und im Vertrauen auf den Ozean segelt sie gegen alle Widerstände hinaus um ihre „Mission“ zu erfüllen. Sie findet Maui auf einer einsamen Insel und sie segeln gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise übers Meer.

Meine Meinung:

Das Aussehen der Charaktere, das unfassbar gut aussehende Wasser und die wunderschöne Welt darin, die liebevoll detaillierten Inselwelten und die mitreissende Musik… Mein Herz hämmerte gegen meine Brust hörbar im Takt und machte große Freudensprünge. Wären die Augen nicht übergroß, hätte das durchaus ein Realfilm sein können – alles fühlte sich so unfassbar echt an. Disney schafft es wieder in einem Film eine Geschichte mit Höhen und Tiefen zu erzählen ohne den Zuschauer zu verlieren. Ich konnte gar nicht anders, Vaiana nahm mich einfach auf ihr Abenteuer mit und ich konnte mich einfach nicht satt sehen. Das Finale ist sehenswert und überraschend, fällt aber erzählerisch im Vergleich zum restlichen Film ab.

In Sachen Einführung und Entwicklung des Protagonisten sind Disney und Pixar mein Maßstab. Grundsätzlich kann man sagen, dass die modernen Märchen von Disney immer ähnlich erzählt werden und auch Vaiana diesem Schema unterliegt. Das ist aber nicht zwangsläufig schlechtes. Was ich damit meine? Wenn man die Erzählungen von z.B. Vaiana und Merida aufschreiben müsste, fällt das wirklich auf.

In der englischen Synchronfassung tragen Dwayne Johnson als Maui und Auli’i Cravalho in ihrem Sprechdebüt als Vaiana den Film komplett alleine und bräuchten dazu die Sidekicks Ozean und Hahn eigentlich nicht. Die Dialoge sind nicht platt und oft zum Lachen und die Chemie ist einfach wunderbar. Beide Sprecher werden wunderbar im Film charakterisiert -sogar Johnsons typische Augenbrauenbewegung kommt vor- und die Figuren wirken wie auf den Leib geschneidert. Humor, Timing, Stimmfarbe, Variationen und Sprechtempo es passt alles. Auch die deutschen Synchronsprecher wurden passend ausgewählt und machen auch im Gesangspart eine gute Figur. Ich empfehle für Erwachsene mit bisschen Englischkenntnissen definitiv die englische Originalversion, da die Sprache leicht verständlich ist und besser passt.

Die an die Protagonistin gestellten Herausforderungen sind wichtig und wuchtig genug um wirklich als solche auch erkannt zu werden. Sie sind zwar bedrohlich aber trotzdem noch nicht gruselig. Auch die subtilen Botschaften, wie z.B. überwinde die eigenen Grenzen, werden nicht nur in Dialogen oder zwischenmenschlichen Beziehungen erklärt, sondern auch bildlicher Sprache wie in diesem Beispiel in Form eines Riffs. Das zieht sich wirklich gut durch den ganzen Film und ermöglicht damit die Bedeutung dieser Botschaften auch Kindern zugänglich zu machen. Auch in diesem Märchen reiht sich Vaiana in die Reihe der Disney Prinzessinnen ein. Das allumfassende Thema dreht sich um die Liebe – was wäre auch ein Märchen ohne sie. Allerdings etabliert hier Disney keinen Love-interest und das Antriebsmotiv ist eine viel übergeordnetere Liebe.

Dieser Film ist für die westliche Zielgruppe zugeschnitten und das merkt man vor allem an den Augen. Davon abgesehen, finde ich, wurden die Polynesier gut in Zeichenstil nachgebildet. Dabei blieben sie nah an der Realität in Sachen Kleidung, Haare, Lebensstil und Umgebung. Ich besaß zwischenzeitlich das Gefühl in Heimat meiner Vorfahren zu sein, da ich diese in Form eines Urlaubs auch mal kennengelernt hatte. Durch die Detailverliebtheit und die Realitätsnähe merkt man, dass das Animationsteam eine Exkursion nach Polynesien unternahmen und vor Ort sämtliche Inspirationen für den Film fanden.

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In Vaiana wird sehr viel gesungen. Ich finde das sehr gut, denn als Kind war das Nachsingen der Lieder für mich die einzige Möglichkeit den Film im Kopf zu behalten. Der Soundtrack passt wahnsinnig gut zur Thematik und wurde wunderbar von den Sprechern eingesungen. Auch einige Polynesische Textpassagen enthalten einige Songs, sodass die (wie oben) in der Szene wirklich gut hineinpassen. Der Komponist Mark Macina schafft es jederzeit eine großartige Atmosphäre zu erschaffen. Dieses Zwischenspiel zwischen der Optik, der musikalischen Untermalung und den Gesangspassagen ist einfach nur wunderschön. Das oben verlinkte „We know the way“ ist im Kino im Kontext fantastisch eingebettet und nimmt uns in die Gefühlswelt der Protagonistin mit. Der Refrain kommt des „How Far I’ll Go“ nicht an das „Let it go“ heran, aber das ist wirklich meckern auf hohen Niveau.

Fazit

Ich kann im Prinzip nur positives über den Film sagen. Ein fantastisch animierter Film mit Happy End ohne in Kitsch abzugleiten und mit äußerst sympathischen Figuren drin. Atmosphärisch ist alles stimmig und nachvollziehbar. Die Handlung ist nichts neues und erzählt das typische Disney-Märchen in einem wunderschönen, neuem Gewand. Auch hier wird eine neue, selbstbewusste Prinzessin etabliert, die -Gott sei Dank- ohne Prinz auskommt. In Sachen Finale hätten sie ruhig etwas von anderen Filmen wie z.B. Merida abschauen können. Erzählerisch nimmt uns der Film auf sämtliche Gefühlsregungen mit und wird großartig vom qualitativ hochwertigen Soundtrack untermalt. Er kommt mit sehr ohrwurmverdächtigen Songs daher und bleibt nachhaltig im Kopf.

Mich hat der Film sehr bewegt und wird mich musikalisch wahrscheinlich noch eine Ewigkeit begleiten.

Nachtrag: Der Film ist weltweit als Moana und nur in Europa als Vaiana bekannt. Warum das so ist, kann man hier nachlesen.

 

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