Bradley Cooper ist schon eine geile Sau. Über die Hangover Filmreihe lernte ich ihn und seine gute schauspielerische Klasse kennen. Er kann es einfach unfassbar gut, einen vollgestopften Junkie und die anschließende Ausnüchterungsphase zu spielen. Dabei bleibt er sympathisch und man kann sich gut mit ihm identifizieren. Im Gegensatz zu vieler seiner Schauspielkollegen habe ich bei ihm oft das Gefühl, dass er wirklich leidet und mich das doch mehr mitnimmt als wenn z.B. Robert Downey Jr. in Sherlock Holmes auf die Mütze bekommt.
Hier meine Meinung zum Film „Ohne Limit“
Ein Film, wo Bradley Cooper auf die Mütze bekommt, ist „Ohne Limit“. Neben ihm findet sich der geniale Oscarpreisträger Robert De Niro und die tolle Australierin Abbie Cornish in der Besetzung. Überall wo Robert De Niro draufsteht, erwarte ich einen wuchtigen Gegenspieler mit rauchiger Stimme oder einen nachdenklichen Protagonisten. Von diesem Film wurde ich nicht enttäuscht – er ist durchgehend spannend, aber es passiert nichts unvorhersehbares. Irgendwie ist er die ideelle Vorlage für Lucy, der ganze drei Jahre später in die Kinos erschienen ist und dabei aber trotz Scarlett Johansson in der Hauptrolle von Lucy 1000-mal genialer rüberkommt. Einen richtigen Bösewicht, wie z.B. Heath Ledgers Joker in The Dark Knight, gibt es allerdings nicht. Es sind viele kleine und Robert De Niro bekommt quasi die zweitwichtigste Bösewichtrolle.
Es geht um den Schriftsteller Eddie Morra, der mithilfe der Droge NZT, sein Gehirn viel besser ausnutzen kann und dabei so ziemlich alles was er vorher irgendwoher aufgenommen hat auch anwenden kann. Er bekommt einen letzten Vorrat an NZT von seinem Schwager, der als Dealer von der Mafia getötet wurde und nutzt diesen Vorrat um massiv an Geld zu kommen. Naja, der typische dubiose Geldgeber fehlt nicht und dieser wird im Laufe des Films immer wichtiger. Der Film beschäftigt sich ein Großteil damit, den Aufstieg von Morra vom Schriftstellerversager zum reichen Börsenprofi mit vielen kleinen Nebenerrungenschaften wie beispielsweise das Nebenbeilernen von Sprachen und mathematischen Algorithmen. Dabei deutet er den körperlichen und geistigen Verfall immer wieder an – bis zu einem Punkt wo Morra komplett abstürzt. Typisch! Er kommt wieder auf die Beine und das Ende lohnt sich, da ich Robert De Niro noch nie in einer solchen defensiven Rolle gesehen habe.
Im Großen und Ganzen war es ein großartiger Film mit einigen interessanten Nebengeschichten, die aber nicht wirklich zur Hauptgeschichte beitragen. Die Schauspieler sind allesamt gut besetzt und die Erzählweise ist nicht zu knackig und auch nicht zu lasch, sodass man immer die „perfekte“ Dosis bekommt. Über die Farbgestaltung angefangen von thrillertypischen blau-grau über das strahlend goldene bis hin zur Mischung von beiden erzeugte der Film mit vielen kleinen visuellen Effekten eine geniale Atmosphäre, die den erzählten Gemütszustand des Protagonisten perfekt einfing. Ich hatte kurz gesagt einfach Bock auch auf diesem Trip zu sein.
Auf diesen Film wäre ich nie ohne Prime Talks gekommen und er hat sich dank David Hain in die Riege meiner Lieblingsfilme geschlichen. Beim Schreiben dieses Beitrags fand ich die von Bradley Cooper produzierte, dazugehörige Serie „Limitless“, die ich mir sobald wie möglich auf DVD bzw. via Amazon Prime / Netflix anschauen möchte. Eine erste Beschreibung liegt nahe, dass sie an den Film anschließt.
PS: Die Sätze aus dem Trailer kommen so in der Form nicht im Film vor.