Schachtlwirt Erding Wechselgeld Unterstützer Team
Wie sind wir damals als Tanzkreis- / Lateinformationsclique auf den Namen gekommen? Hier eine mögliche Entstehungsgeschichte:
In Niestroys Tanzwelt bildete sich im Ergänzungskurs eine sehr sympathische kleine Clique an Tanzschulgängern, die nicht nur zusammen zum Kurs gingen, sondern sich auch gegenseitig zur Tanzparty nötigten. Wir standen sämtliche Kurse gemeinsam durch und landeten am Ende im Tanzkreis unter der Leitung von Hubert. Großartiger Typ und ein toller Tanzlehrer! Er schaffte es, aus diesem wild zusammengewürfelten Tanzkreis eine Jugendformation zu formen. Mit gefühlt hunderten, lehrreichen, aber immer zweideutigen Trainingsstunden wurden wir binnen kürzester Zeit zu Figuren genötigt, die wir in unserem jugendlichen Leichtsinn immer fehlinterpretierten. 😉 Dieses Training war immer für Samstagnachmittags angesetzt, sodass wir erst am Formationstraining, dann am Jugendtanzkreis und im normalen Tanzkurs und anschließend an der Tanzparty teilnahmen. Manche von uns arbeiteten sogar an der Bar und am DJ-Pult.
Dieser wöchentliche „Kraftakt“ war irgendwann nicht mehr ganz durchhaltbar. Es standen dann auch sonntags und freitags Tanzstunden an und wir begannen, entweder vor oder nach der Tanzparty beim Schachtlwirt essen zu gehen. Angefangen mit einer sehr kleinen Zusammensetzung aus meinem Bro Maxi, Franzi, Steven und mir wuchs dieser „Stammtisch“ immer weiter an. Das lag unter anderem daran, dass immer mehr unserer Clique nicht mehr auf die S-Bahn angewiesen waren. Im Laufe der Zeit kamen wir auf die großartige Idee, jemanden, der neu zum „Stammtisch“ dazustößt, einen Cheeseburger (damals für 1 €) in Kupfergeld zahlen zu lassen. Das erste, aber dankbare „Opfer“ war Brobert – wir konnten uns zum damaligen Zeitpunkt vor Lachen nicht mehr halten.
Dieses Ritual wiederholten wir sehr regelmäßig, da fast wöchentlich neue dazukamen. Es wurden Anwesenheitslisten geführt, unsere Zusammenkünfte mit Fotos dokumentiert und eine „Sparbüchse“ eingeführt. Wir „annektierten“ die größte zusammenhängende Tischgruppe des Schachtlwirts für unsere Clique. Das ging soweit, dass wir uns immer wie die Wilden auf unsere Stammplätze stürzten. Meine Bros und ich saßen an einem Platz mit dem kürzesten Weg zur Nachfüllstation und es gab viel zu entdecken – wie z.B. den Kirschsaft, zusammengemixt aus allen verfügbaren Softdrinks. Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch keine Gruppenchats via Whatsapp, sodass wir über eine Facebookgruppe Fotos austauschten mussten. Tja – und dafür haben wir einfach den nächstliegenden Namen genommen.
Nachm Tanzen zum Schachtlwirt? – Ja klar!
Schachtlwirt? Was ist das?
Lustigerweise muss erwähnt werden, dass es wirklich einen Schachtlwirt in Erding gibt. Eine Metzgerei und Bäckerei unter dem selbigen Namen. Aber das fanden wir erst später heraus. In aller erster Linie nannten wir unseren McDonalds liebevoll „Schachtlwirt“, da dieser immer das Essen in Schachteln anbot. Wir entsorgten gefühlt chargenweise Altpapier nach dem Essen – wie dieses Bild hier zeigt:
Zusätzlich dazu fiel gefühlt tonnenweise Plastikmüll an, da die Cheeseburger, die zerstörten Strohhalme, Trinkbecher und vor allem die Chicken McNuggets Soßen nicht in so einer schicken Pappschachtel daherkamen.
Wechselgeld Unterstützer Team
Wir konnten es einfach nicht lassen, wir übertrieben gnadenlos. Unter der Woche wurde fleißig Kupfergeld in einem Behälter gesammelt und am Samstag nach dem „Essen“ wurde einem Teammitglied aufgetragen, einen Cheeseburger mit Kupfergeld zu kaufen. Auf diese Masche hatten die Angestellten des McDonalds nach dem 1000sten Mal keine Lust mehr, da das Zählen immer soviel Zeit in Anspruch nahm. Außerdem waren sie auch nicht dazu verpflichtet, mehr als 50 Münzen anzunehmen. Es war aber jedes Mal ein Fest, wenn sich jemand traute, eine Faust voll Kupfergeld auf dem Tresen zu legen. Wir waren bekannt wie bunte Hunde und bei jeden Besuch im Schachtlwirt hieß es: „Ach die schon wieder! Bitte dieses Mal nicht so viele Münzen!“
Das SEWUT gibt es immer noch – den Stammtisch leider nicht mehr. Zwischenzeitlich haben sich einige Splittergruppen gebildet wie z.B. die SEEKUH (Schachtlwirt Erding elitäre Kleingeld Unterstützer Horde) oder die SEEKUEHE (Schachtlwirt Erding einmalige Kleingeld Unterstützer Eliten Hilfseinheit). Wir fingen klein an: im örtlichen Subway, über das Leonardo bis zum McDonald’s im Westpark Erding. Wir machten uns mit der Clique breit, wo Platz war. Ich will garnicht wissen wieviel Kilo Kupfergeld wir zum Schachtlwirt hin geschifft haben. 😀
Wir waren ein tolles Team und hatten jede Menge Spaß! Danke für die Zeit.
Was war das jetzt mit den Lateinrackern?
Das ist eine andere Geschichte. Aber die hängen quasi zusammen.
[su_spoiler title=“Bemerkung zum Schluss“ style=“simple“]Ich sendete meiner besten Freundin Michi diesen Text zum Lesen zu und als angehende Deutschlehrerin hat sie es geschafft, mich wieder in die Grundschule zu versetzen. Nachdem ich ihr Worddokument mit den Korrekturen (ja! Korrekturen 😉 ) jetzt eingebaut habe, verspreche ich, dass ich bis zu Veröffentlichung jedes einzelnen Textes nochmal drüber schaue.
Liebe Michi, vielen Dank für deine Mühe und ich möchte dir, zum Dank und zum Lob, diesen Spoiler mit diesem Text und einen besonderen Lied widmen.
[su_youtube url=“https://youtu.be/HsxH-za0maA“][/su_youtube]
Ach ja – die grammatikalischen Fehler fielen mir erst auf als ich das Lied vor dem Deutschabi hörte. So etwas fällt halt nicht auf, wenn meine Mama so spricht ;-)[/su_spoiler]